[imgr=02-was-ist-bluetooth-symbolbild-470.jpg]02-was-ist-bluetooth-symbolbild-80.jpg?nocache=1319456497174[/imgr]Die Bluetooth-Funktechnologie ist heutzutage in praktisch jedem Handy und Smartphone zu finden, auch die allermeisten Notebooks sind mittlerweile damit ausgerüstet. Doch wozu dient diese Funkschnittstelle? Dieser Artikel stellt sie umfassend vor.

Einleitung

Bluetooth ist eine in den späten 1990er Jahren entwickelte Funkschnittstelle, die der Datenübertragung im Nahbereich dient. Entwickelt wurde sie von der „Bluetooth Special Interest Group“, an der unter anderem Ericsson maßgeblich beteiligt ist. Der Name „Bluetooth“ ist dabei eine Hommage an den dänischen Wikingerkönig Harald Blåtand („Blauzahn“), der für seine Kommunikationsfähigkeit berühmt wurde.

Standards

01-was-ist-bluetooth-logo-40.png?nocache=1319456573264Bluetooth wird seit dem ersten veröffentlichten Standard von 1999 konsequent weiterentwickelt. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Schritte in dieser Entwicklung:

Bluetooth 1.0 / 1.1

Die Version 1.0 bzw. 1.1 boten noch eine maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit von 732 kbit/s, erst in Version 1.1 wurde ein Indikator für die Signalstärke hinzugefügt. In letzterer Version wurde auch ein Sicherheitsproblem korrigiert, das mit der Übertragung von Hardware-Adressen zusammenhing.

Bluetooth 1.2

Durch Einführung von Adaptive Frequency Hopping (AFH, „Anpassungsfähiges Frenquenzspringen“) wurde die Empfindlichkeit gegen störende Funkwellen, bspw. durch WLAN, reduziert. Zudem wurde die maximale Übertragungsgeschwindigkeit auf 1 Mbit/s erhöht.

Bluetooth 2.0 + DER / 2.1 + EDR

Mit der Version 2.0 + EDR galt eine neue höchste Übertragungsgeschwindigkeit von 2.1 Mbit/s, ab Version 2.1 wurden neue Funktionen wie vereinfachtes Paaren der Geräte und Datenpriorisierung für bestimmte Anwendungen eingeführt.

Bluetooth 3.0 + HS

Ab dieser Version wurden die sogenannten Highspeed-Kanäle auf Basis von WLAN und UWB eingeführt, mit deutlichen Einschränkungen gegenüber den zugrundeliegenden Funktechnologien. So galt eine neue, theoretische Geschwindigkeitsobergrenze von 24 MBit/s.

Bluetooth 4.0

Dieser seit Ende 2009 aktuellste Standard bringt zwar keinen Geschwindigkeitsvorteil, wohl aber neue Energiesparfunktionen mit sich.

Bluetooth-Klassen

Von den Standards unabhängig wird Bluetooth in drei verschiedene Klassen eingeteilt, die wiederum für unterschiedliche Sendeleistungen und –reichweiten stehen. Klasse 3 ist dabei die „kleinste“ Klasse, die für eine Sendeleistung von  einem Milliwatt und und eine Reichweite von maximal einem Meter steht. Klasse 2, die wohl am meisten verbreitet ist, erlaubt schon 2.5 mW Sendeleistung und eine Reichweite von bis zu 10 Metern. Mit Klasse 1 wird die maximale Sendeleistung auf 100 mW angehoben und eine Reichweite von bis zu 100 Metern ermöglicht.

Die tatsächliche Reichweite hängt dabei aber von vielen Faktoren ab, zum Beispiel der Bauform der Antenne des Geräts und Hindernisse zwischen den kommunizierenden Geräten.

Anwendungszwecke

[imgr=03-was-ist-bluetooth-smartphone.png]03-was-ist-bluetooth-smartphone-200.png?nocache=1319456646389[/imgr]Die Kommunikation über Bluetooth wird gemäß den dem Anwendungszweck entsprechenden Profilen durchgeführt. Die wohl meistgenutzten Profile sind dabei etwa HFP (Hands-Free Profile) bzw. HSP (Headset Profile) für drahtlose Freisprecheinrichtungen im Auto bzw. als Headset, OBEX (OBject Exchange) für Dateiaustausch, PBAP (Phone Book Access Profile) für den (lesenden) Zugriff auf das Telefonbuch eines Mobiltelefons und A2DP (Advanced Audio Distribution Profile), welches für die Übermittlung von Stereo-Audiodaten bspw. zu drahtlosen Kopfhörern oder zu einer Stereoanlage im Auto genutzt wird.

Vorteile und Nachteile

Der große Vorteil von Bluetooth gegenüber WLAN liegt in seinem deutlich geringeren Energieverbrauch (vergleiche: 10 mW Strahlungsenergie für die meistverwendete Klasse 2 gegenüber mindestens 100 mW für WLAN), weshalb auch Geräte wie beispielsweise Headsets mit kleinen Akkus eine lange Laufzeit erreichen können. Des Weiteren lässt sich dank des mit der Version 1.2 eingeführten Frequency Hoppings (siehe oben) eine deutlich stabilere Verbindung bewerkstelligen, als es mit anderen Funktechnologien, die permanent auf der gleichen Frequenz funken, der Fall wäre.

Jedoch ist Bluetooth nicht für größere Datenübertragungen geeignet, da die zur Verfügung stehende Bandbreite dafür nicht ausreicht. Zudem ist es in erster Linie für Nahbereichskommunikation gedacht, größere Strecken zwischen Sender und Empfänger lassen sich kaum realisieren.

Fazit

Bluetooth ist eine Art und Weise der Funkkommunikation, die nicht als Konkurrenz zu WLAN betrachtet werden sollte, sondern vielmehr als Ergänzung für andere Anwendungszwecke. Besonders für drahtlose Headsets und Freisprecheinrichtungen hat es sich als de facto-Standard herauskristallisiert und ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Eine wirkliche Alternative existiert auf dem Markt derzeit nicht, was aber aufgrund der beständigen Weiterentwicklung dieser Technologie auch nicht notwendig erscheint.