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Gefragt in Plauderecke von sue Mitglied (855 Punkte)
Hallo,

der Deutsche Hanfverband hat eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten eingereicht.

Sie kann bis zum 26.01.2011 mitgezeichnet werden.

Hier geht's zur Petition und hier gibt es mehr Hintergrundinformationen.

Gruß
Sue

94 Antworten

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Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Noch was allgemein zur Drogen- und Suchtproblematik. Ich selbst habe vor etlichen Jahren mit Rauchen aufgehört, von 2 Schachteln Filterlose auf null und ohne Rückfall. Ich kenne also selbst auch Sucht. In meinem Bekanntenkreis (wie wahrscheinlich bei den meisten) gibt es einzelne Fälle von Alkoholismus. Auch da durfte ich schon Drama, Tragik und Entzug mitbekommen. Auch persönliches Leid, Arbeitsverlust, Eheprobleme usw. waren zu erleben. Auch ist es üblich als Angehöriger der Feuerwehr immer mal wieder mit dem Ergebnis von legalen und illegalen Drogen zu tun zu haben. Übrigens war auch eine Hanfpfeife samt Räucherware schon mal offen auf dem Beifahrersitz (Unfallverursacher) zu bestaunen. Also ich bin weder blauäugig noch ahnungslos, außer bei Cannabis, denn gekifft habe ich noch nicht. Mache ich persönlich auch nicht falls das Gesetz mal kommt. Aber wenn man mich fragt, bin ich definitiv gegen jegliche Lockerung von Drogengesetzen!

Aber sei es, wie es sei. Ich habe Respekt vor der Lobbyarbeit der Hanf- Cannabisfraktion. Jeder hat das Recht für seine Ideen zu stehen. Allerdings gehöre ich zu den 40 % Gegnern. Und hier im Forum sind unter meiner Antwort immerhin auch ein paar Votes, also es gibt sie, die Cannabisgegner. Und da ich hier nicht versuche die Befürworter zu belehren und als intolerant oder sonst was hinzustellen, auch nicht versuche sie zu bekehren und von dem Vorhaben abzubringen und auf sie einrede, möchte ich es auch nicht ständig von euch hören! Es ist doch egal ob und wie man seine Meinung in so einer Sache begründet, Toleranz hat immer zwei Richtungen! Sagt eure Meinung – nichts dagegen, aber als Plattform zur aktiven Meinungsmache ist das SN wohl nicht gedacht. Und von mir aus hätte ich selbst auch nie dieses Ungetüm von Antwort verfasst, und jetzt ist es hoffentlich genug.

Gruß FR
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Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Ach so, hier noch ein paar Argumente aus dem Netz

Ich wußte gar nicht, dass die Entkriminalisierungsversuche schon so lange gehen, ich uninformierter, intoleranter Mensch! Hätte mich ja auch vor 10 Jahren schon mal mit dem Thema befassen können ...
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Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
@Seven
Sue, du widersprichst dir hier selbst. Warum sollte ausgerechnet der (unterstellt: unpolitische) Hanfkonsument mehr wollen, als in Ruhe - entkriminalisiert - sein Pfeifchen zu rauchen?

Einem Teil reicht das bestimmt. Einem anderen Teil geht's ums Prinzip, Gründe gibt es genug, das wirst du selbst wissen.
Trotzdem hat mit Sicherheit eher ein Konsument Interesse an der Legalisierung als jemand, der nichts mit Cannabis zu tun hat.

Aber es gilt doch, Menschen zu überzeugen, die sich noch nie mit dem Thema befasst haben und zumeist der jahrzehntelangen staatlichen Propaganda aufgesessen sind. Diese Leute erreichst du IMO nicht, indem du sie mit (absolut korrekten!) Infos förmlich zuschmeißt.

Wenn du ein Patentrezept hast: immer her damit ;-)
Das Gute an Worten ist, dass man sie so langsam lesen kann, wie man möchte. Es ist lediglich eine Frage des Willens.
Wer es nicht will wird sich auch keinen Zweizeiler durchlesen.
Nun stehen die Infos da und jeder kann sie lesen, niemand muss es.

Es gibt mE nur zwei Optionen, diese Diskussion zu starten:
Entweder ich schreibe eine lange "Frage", die kaum einer liest, weil es zu viel Text ist. Oder ich beschränke mich auf die Links zur Petition, mit Resultat A1+2. Und bei den beiden wäre es vermutlich nicht geblieben, schau dir das Petitionsforum an oder jeden anderen Platz im Internet, wo die Petition im Moment Thema ist, es ist überall recht ähnlich – wie immer halt. Und hier gibts dazu noch den anonymen Trollzirkus.
Statt also 10 oder mehr Antworten zu investieren, um nur gegen Vorurteile und den Ki*ferstempel zu kämpfen habe ich es vorgezogen, meine Argumente auf den Tisch zu legen. Ich hoffe, bei aller Länge, trotzdem für jeden verständlich.
Und dennoch diskutiere ich nun mit Fritz die gängigen Vorurteile (Quellen? Brauch da niemand), obwohl weder er noch ich rumdiskutieren will - allerdings werde ich die überholten Thesen hier mit Sicherheit nicht so stehen lassen (achje, was tuts mir leid, dass "sie" mich dafür nicht rot oder grau färben können...).

Die meisten klinken sich vermutlich aus, bevor du den Begriff "Entkriminalisierung" erklärt hast.

Das liegt aber eher am Reizwort Cannabis selbst.

Dann wäre noch zu klären, wie diese Entkriminalisierung eigentlich praktisch umgesetzt werden soll.

Wie sich das der Hanfverband vorstellt kannst du in der Petition nachlesen. Im Prinzip geht es einfach darum, dass die meisten der Verfahren, die im Moment eingestellt werden erst gar nicht mehr eingeleitet werden müssen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, sollten Nur-Konsumenten straffrei bleiben, aber die Händler (und Erzeuger?) weiterhin strafrechtlich verfolgt werden.

Es sind grundsätzlich verschiedene Lösungen denkbar, das kommt nicht zuletzt auf den "Grad der Legalität" an.
Man kann natürlich "nur" die geringe Menge erhöhen, bis zu der entweder das Verfahren eingestellt werden kann oder erst gar keines eröffnet wird. Letzteres halte ich für sinnvoller, weil eben jedes eingeleitete Verfahren Geld kostet.

Nun fällt ja Hanf nicht wie Manna vom Himmel, sondern muss von irgendwem angebaut, geerntet, getrocknet werden und dann noch irgendwie zum entkriminalisierten Endverbraucher gelangen. Wie soll das gehen?

Indem man die Gewohnheit beibehält, unlogisch zu sein, und eben den Käufer entkriminalisiert, während der Produzenten/Verkäufer verfolgt wird.
Nur den Endverbraucher zu entkriminalisieren ist auch das niederländische Prinzip, die Coffeeshops kaufen ja ihre Ware nicht auf dem Großmarkt ;-)

Mir persönlich gefällt das Modell der Cannabis Social Clubs ganz gut, weil es mehrere Probleme auf einmal lösen würde. Niemand müsste selbst zu Hause anbauen bzw müsste das nicht erlaubt werden und der Produktqualität dürfte es auch dienlich sein, wenn sich die passionierten Hanfgärtner mit entsprechender Erfahrung um das Grünzeug kümmern. Außerdem wäre natürlich bessere Kontrolle hinsichtlich der Anbaubedingungen und gewisser Qualitätstandards möglich.

Wie sollte man ihn angesichts solcher Mengen noch von einem gewerbsmäßigen Händler unterscheiden können?

Den gewerbsmäßigen Händler macht ja noch ein bisschen mehr aus als nur Gras zu Hause. Sofern er nicht gerade pfundweise verkauft wird er zB entsprechende Utensilien wie Tütchen und eine Feinwaage besitzen.

Allerdings darfst du auch gern beachten, dass es sich hier um eine Petiton, nicht um einen Gesetzesvorschlag handelt. Über ein Wie kann man sich immer noch Gedanken machen wenn Ob überhaupt in Frage kommt.

Und eben deshalb gibt es m.E. nur eine vernünftige und für wirklich jeden nachvollziehbare Forderung: Die Hanfprohibition muss aufgehoben werden.

Und wie soll das jemals passieren, wenn man nicht mal irgendwo anfängt?


@FR

Ich befürchte aber leider schon wieder, die Pro-Fraktion wird meine Meinung nicht mal als das akzeptieren was sie ist, nämlich als meine Meinung.

Im Gegenteil, Fritz, ich danke dir für deine Ausführungen. Ich finde sie sehr interessant (obwohl ich gerade nicht weiß, ob du da eine Seite zusammengefasst hast, die ich auch kenne oder ob die Argumente sich einfach so ähneln ;-) und stimme dir sogar in manchem Punkt zu.

Du "darfst" dann ab jetzt gern auch "weglesen", ich lasse es mir allerdings nicht nehmen, auf deinen Text zu antworten. Und ja, ich nehme ihn quasi auseinander, bitte bezieh das nicht persönlich auf deine Person.

Schon hier fange ich an zu zweifeln. Kaum ein außenstehender Nichtkonsument wird die diese Zustände als positiv beschreiben. Steht sowas auf dem Beipackzettel eines Medikamentes, wird es niemand ohne wichtigen medizinischen Grund nehmen.

Richtig. Allerdings sehen die Nebenwirkungen, wie bei jedem Medikament, auf dem Papier schlimmer aus, als sie wirklich sind. Wenn es nur nach dem Beipackzettel ginge würde ich nicht mal Aspirin nehmen, neutral betrachtet finde ich Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darmblutungen oder -geschwüre, Tinnitus, Kopfschmerz(!), Schwindel, geistige Verwirrung, Nasenbluten, Zahnfleischbluten und Hirnblutungen sogar schlimmer.
Genau wie bei einer Pille sind das eben Nebenwirkungen, die auftreten können, nicht zwangsläufig müssen. Wie man Herzrasen als positiv empfinden kann weiß ich zwar auch nicht, aber ein leichter Schwindel wird bei zB Alkohol ja auch gern in Kauf genommen und verniedlicht Schwipps genannt.

Also auf deutsch, man weiß vorher nicht, wie sich die Einnahme auf den Konsumenten auswirkt!

Das stimmt so nicht. Cannabis verstärkt Emotionen, gute wie schlechte. Wenn nun jemand schon schlecht drauf ist und dann (ggf noch zu viel) Cannabis konsumiert kann das in einem schlechten Trip enden. Deswegen ist Cannabis eine Droge und das ist eines der Risiken, dessen man sich vor dem Konsum bewusst sein sollte. Weil es ein leicht vermeidbares Risiko ist und auch, weil man sowas nicht passieren lassen muss - wer aber nicht darauf vorbereitet ist steigert sich in die Angst hinein.

Und hier ärgere ich mich so über die Drogenpolitik; dadurch, dass Cannabis schlimmer geredet wird als es ist kann man die wirklichen Gefahren gar nicht mehr vermitteln. Im Gegenteil, wenn ein Jugendlicher erstmal merkt, dass nach dem Joint eher ein gemütlicher Abend als ein Horrortrip folgt neigt er vielleicht dazu, auch andere Drogen für ungefährlicher zu halten als erzählt wird. Mit uU fatalen Folgen, so beginnen Drogenkarrieren.

Erstkonsum
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Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
Als psychische, soziale und körperliche Risiken werden die schädlichen Auswirkungen des Cannabisrauchs auf die Atemwege

Bei Mischkonsum mit Tabak, den es so nicht gäbe, wenn sauberes Cannabis preiswert verfügbar wäre.
Krebsrisiko: Kein Zusammenhang mit Marihuana-Konsum

die vermutete ungünstige Entwicklung auf die Pubertät (Verzögerung),

Ohne Wenn und Aber: unter 18 oder besser noch unter 21 sollte man überhaupt keine Drogen nehmen. Hätte ich mich daran beim Tabak gehalten wäre ich vielleicht nicht nikotinsüchtig geworden. Und dass ich erst als Erwachsene Cannabis ausprobiert habe hat sicher nicht geschadet.
Wer aber schon vor oder während der Pubertät mit Cannabis anfängt braucht vielleicht weniger eine Drogen- als eine Familienberatung.

Außerdem kann dauerhafter Cannabiskonsum zudem eine spezifische Abhängigkeit nach sich ziehen. Das führt zu allgemeine Rückzugstendenzen bis hin zur sozialen Isolation.

Die Auszüge aus der im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erstellten Expertise "Auswirkungen des Cannabiskonsums" hatte ich oben schonmal verlinkt:
Bezüglich des Abhängigkeitspotenzials der Droge fassen wir zusammen: Der Konsum von Cannabis führt keineswegs zwangsläufig zu einer psychischen Abhängigkeit, es kann jedoch zu einer Abhängigkeitsentswicklung kommen. Eine solche Abhängigkeit vom Cannabistyp kann jedoch nicht primär aus den pharmakologischen Wirkungen der Droge, sondern vielmehr aus vorab bestehenden psychischen Stimmungen und Problemen erklärt werden. Die Abhängigkeit von Cannabis sollte als Symptom solcher Probleme gesehen werden.

(...)

Die These, Cannabis führe mit einer gewissen Regelmässigkeit zu einem amotivationalen Syndrom, kann nicht belegt werden.


Es kann sich eine psychische und körperliche Abhängigkeit entwickeln sowie Psychosen auslösen.

Damit Cannabis eine Psychose auslösen kann muss die genetische Disposition dafür vorliegen.

Jetzt frage ich noch mal, warum soll man diesen Stoff nicht verboten lassen, wenn er schon mal verboten ist?

Weil er auch nachgefragt, gekauft und konsumiert wird, wenn er verboten ist. Und weil Cannabis durch das Verbot überhaupt erst wirklich gefährlich wird. In Leipzig mussten Ende 2007 um die 20 Leute ins Krankenhaus, weil ihr Cannabis mit Blei gestreckt war. So gefährlich kann natürliches Cannabis allein nicht sein. Und gestrecktes Cannabis ist inzwischen wohl eher die Regel als die Ausnahme, vor allem ein flüssiger Kunststoff ist da wohl weit verbreitet.

Der Unterschied ist doch letztlich der, wird der Umgang (Besitz, Anbau, Konsum für den Eigenbedarf) nun strafrechtlich verfolgt, also mit Staatsanwalt, Durchsuchung, Gerichtsverfahren, Strafen mit Eintragung ins Strafregister usw. oder nur als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld geahndet.

Das ist doch aber schon ein erheblicher Unterschied. Das eine ist ein Bußgeld, das vielleicht auch ziemlich im Geldbeutel zwickt aber damit aus der Welt ist; das andere ist ein sich über Monate hinziehendes Verfahren an dessen Ende man vielleicht vorbestraft, auf jeden Fall aber vorbelastet, ist.

(Wo reiht ihr eigentlich LSD, XTC usw. ein – hart oder weich?)

Nach dem MCDA-Modell (Multi Criteria Decision Analysis-Modell; je mehr Punkte desto gefährlicher) hat Cannabis 20 Punkte, XTC 9, LSD 7, Tabak 26, Kokain 27, Heroin 55 und Alkohol 72.

Was würde die Abschwächung des Gesetzes bringen?

Keine Hausdurchsuchung, kein Gerichtsverfahren und kein Eintrag ins Strafregister reicht doch eigentlich schon, oder?
Die Strafverfolgung kostet den Angeklagten schnell mehrere tausend Euro für den Fachanwalt, Drogenscreenings und MPU - ohne dass der Angeklagte jemals bekifft Auto gefahren sein muss. Manchmal ist mit dem Führerschein oder dem BTM-Eintrag auch gleich der Job weg und wenn man getrennt lebt und Kinder hat kann so ein Verfahren auch schon mal das Besuchsrecht kosten.
Selbst wenn man unschuldig ist und freigesprochen wird kostet das Verfahren Zeit, Nerven, oft genug Ansehen, und immer noch einige Hunderter.

Eine Aufweichung der Grenzen zwischen legal und kriminell wäre die Folge.

Das ist doch heute schon so. Der Konsum von Cannabis ist nicht verboten, aber durch den Konsum wird eben abgeleitet, dass man auch besessen und gekauft hat und schon ist man wieder kriminell.

Eine Verschärfung des Umgangsrechts mit legalen Drogen wäre kaum mehr möglich.

Wie sollte der Gebrauch von Cannabis in irgendwelchen Privatwohnungen Auswirkungen auf zB Werbeverbote für Alkohol haben?

Die Hemmschwelle zum Konsum der nicht mehr illegalen Drogen sinkt.

Die Hemmschwelle ist auch jetzt so gut wie nicht vorhanden. Bzw wer Hemmungen hat wird diese nicht ablegen, nur weil das Zeug plötzlich legal ist.
In den Niederlanden ist trotz der ständigen Verfügbarkeit der Konsum nicht höher als in anderen Ländern.

Neue Konsumenten werden an die Drogenszene herangeführt.

Welche Drogenszene?

Der „Kick“ zur Illegalität verschiebt sich in Richtung der härteren Drogen.

Drogen werden zwar trotz Verbote konsumiert, mit Sicherheit aber nicht wegen. Oder meinst du, wenn man alles außer Heroin legalisiert hätten wir plötzlich Millionen Heroinsüchtige?

Es entsteht eine neue Schicht von Konsumenten, wobei die Möglichkeit besteht, dass die Droge exzessiv, ohne großes Hintergrundwissen konsumiert wird.

Und wo ist da der Unterschied dazu, wie es heute schon mit den Räuchermischungen ist?

Wer heute sein Geld mit Drogen verdient wird sich nach der Gesetzesänderung auf anderen (vermutlich härteren) Drogengebieten rumtreiben.

Wenn derjenige sein Geld mit dem Anbau von Hanf verdient, wie soll er denn da so einfach auf härtere Drogen umsteigen? Soll er etwa auf Mohn umsatteln und sich an der Herstellung von Heroin versuchen?

Wer will schon überprüfen ob Herr Müller 5 oder 7 Pflanzen hat

Warum ist denn überhaupt so wichtig, ob Herr Müller 5 oder 7 Pflanzen hat, solange er die Ernte nicht verkauft?
Warum reicht es denn nicht, sich auf diejenigen zu konzentrieren, die den Anbau und Handel profitorientiert betreiben? Denn die sind es schließlich, deren Drogen dann auf den Schulhöfen landen - da ist kein Gramm von Herrn Müller dabei.

Das sind dann nur noch Grauzonen, fast nicht mehr kontrollierbar

Jetzt ist gar nichts kontrollierbar.
Da haben die Niederlande gesagt: wenn ihr bestimmte Regeln befolgt (keine Belästigung der Anwohner, keine anderen Drogen,..) dürft ihr in gewissem Umfang handeln.
Mit Ware versorgen müssen sich die Coffeeshops zwar illegal - trotzdem funktioniert das System.

Und was macht der, der sich mangels Platz sein Zeug nicht selbst anbauen kann? Wo kauft der das dann „legal“ für den Eigenbedarf?

Auch dafür käme das niederländische Modell in Frage. Oder Cannabis Social Clubs, "professionelle Gärtner", die die pro Person erlaubte Anzahl Pflanzen anbauen und die Ernte an sie abgeben.

Außerdem ist Deutschland (wie die meisten Staaten der Erde übri
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Beantwortet von Experte (1.3k Punkte)
Vorab @Sue

Standing ovations!

[sub]Stellungnahme folgt später.[/sub]
0 Punkte
Beantwortet von
Stellungnahme folgt später.

o_O Admin mach schon mal 1GB frei auf der Serverfestplatte. Da kommt ein MEGA-Post! ;-)
0 Punkte
Beantwortet von rainberg Profi (14.9k Punkte)
Hallo Sue,

eigentlich hätte der Inhalt Deines Ausgangsbeitrages gereicht, in dem Du uns mitteilst, dass es eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten gibt.

Nach den dort verlinkten Hintergrundinformationen sollte jeder erwachsene Mensch in der Lage sein, im stillen Kämmerlein zu entscheiden, ob er die Petition zeichnet oder nicht.

Eigentlich dürfte es Dich nicht verwundern, dass es auch Menschen gibt, die nicht Deiner Meinung sind und den Inhalt der Petition ablehnen.

Dir steht also nicht das Recht zu, diesen Leuten ihre Meinung strittig zu machen und sie noch aufzufordern ihr Contra zu begründen.

Ausserdem halte ich es für eine Frechheit, jeden Satz einer Gegenmeinung zu zerpflücken, nach Deinem Verstand zu beurteilen und evtl. mit einem Gegenargument zu belegen.

Ich bin der Meinung, dass Du mit Deinen ellenlangen Beiträgen, die von regelrechter Verbissenheit geprägt sind, eher das Gegenteil, von dem was Du erreiche willst, erreichst.

Für meine Person steht fest, ich werde die Petition nicht mit zeichnen.

Gruss
Rainer
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Ich glaube, aus meiner Sicht kommen wir langsam zum Kern der Sache. Diesmal hoffe ich, ich kann es kürzer machen.

Natürlich beruht meine Antwort auf Informationen die mir zugänglich sind. Also kann es durchaus sein, dass du auch mit diesen vertraut warst. Allerdings sollte dir nicht entgangen sein, dass eine ganze Menge eigene Interpretation drin steckt (man macht sich ja doch irgendwie seine Gedanken, auch wenn es einem nicht zugetraut wird). Deshalb hatte die Antwort auch eine Weile gedauert und der Teil von Sevens Antwort mit der praktischen Handhabung ist mir unabhängig in den Sinn gekommen.

Aber ich wollte ja auf den Kern der Sache kommen.

Die Mehrzahl der Argumente sind (logischerweise) auf den derzeitigen Umgang mit Konsumenten gerichtet. Es geht also darum, dass Leute die derzeit Hanf anbauen, vertreiben und konsumieren mehr Freiräume haben wollen. Was es aber der Allgemeinheit bringen soll, der Gesellschaft im ganzen, den Nichtkonsumenten, dass bleibt mir verborgen. Einzig vielleicht die Tatsache der Kosten für die Strafverfolgung. Aber sicherlich gibt es auch das strittige Thesen.

Auf der Seite der Nichtkonsumenten ist logischerweise das Interesse daran nicht sehr ausgeprägt. Warum sollte es auch? Nichts, aber auch gar nichts hätte ich persönlich von einer Gesetzesänderung. Warum soll ich also solidarisch dafür einstehen? Und genau diese Frage stellen sich sicher die meisten anderen auch. Warum wird hier so vehement das Problem in Richtung Pro-Cannabis angegangen? Weil die betroffenen Drogenkonsumenten alleine keinen Politikwechsel erreichen würden. Also versucht man einfach, andere mit vor den Karren zu spannen. Und wer sich nicht spannen läßt, ist intolerant und uninformiert.

Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, es gibt etwa 9 Millionen Menschen mit Cannabiserfahrung und 400 000 Konsumenten. In der Hoffnung, dass diese Zahl in etwa korrekt ist würde das bedeuten, etwa einer von 10 hat es schon einmal versucht und einer von 200 konsumiert regelmäßig sein Pfeifchen oder was auch immer. Wenn ich mal so an eine Geburtstags- oder Gartenparty mit Freunden und Verwandten denke (etwa 20 Leute), dann wären etwa 2 dabei, die es irgendwann in ihrem Leben aus welchen Gründen auch immer schon mal probiert haben - sei es einen Zug, ein Joint oder vielleicht auch mal über einen bestimmten Zeitraum.
Das stimmt mich sicher nachdenklich und nicht gerade froh, aber richtig beunruhigt bin ich deshalb nicht. Und außerdem würden die von einer veränderten Rechtslage kaum profitieren, es sei denn, die Rückstände sind noch nicht aus den Haaren ausgewachsen. Die Zahl der aktiven Konsumenten wurde statistisch bedeuten, in unserem kleinen Städchen gibt es 2 (zwei!) Konsumenten. Ganz ehrlich, das sehe ich auch als engagierter Bürger nicht gerade als mein unmittelbares Problem an. Um mal einen Vergleich zu wagen, es gibt in unseren Ort mindestens 5 mir bekannte MS-Patienten. Die haben es sich im Gegensatz zum Cannabiskonsumenten nicht freiwillig rausgesucht, dieses Leben zu leben. Und fragt mal nach, welche Lobby die haben und wieviel Unterstützung durch die Bevölkerung und die Politik. Solche Beispiele gibt es viele verschiedene. Aber gerade Cannabiskonsum?

Wer sagt Euch eigentlich, wer wirklich hinter den Aktivitäten steht? Vielleicht doch eine Art Cannabismafia? Großproduzenten? Dialer? Umsatzorientierte niederländische Coffeeshops? Internationale Drogenkartelle? Geldwäscher? Ich habe keine Ahnung - aber ihr wisst es auch nicht mit Sicherheit. Erzählt doch bitte nicht, die gibt es alle gar nicht und es geht nur um die armen kleinen Konsumenten! Vielleicht seit ihr mittlerweile nur vor einen Karren gespannt, den ihr eigentlich gar nicht ziehen wollt!

Gruß FR
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Doch noch einen Satz vergessen. Von den MS-Patienten die ich kenne (mehr als die 5 im Ort, schließlich kennt man ja auch andere Leute) hat sich nach meinem Kenntnisstand noch nie irgendeiner zu gewünschtem Cannabiskonsum geäußert, gescheige denn von Entkriminalisierung geredet.
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Beantwortet von terror_tubbie Experte (3k Punkte)
Hi

Na hier will ich mich nur mal kurz reinhängen. Das Thema geht ja schon über Jahre. Und das es unter Drogen zählt, ist ja auch allgemein bekannt, aber wie schon erwähnt, ist das Alkohol und Tabak auch, und die sind auch nicht verboten.
Für mich gibt’s aber auch Grenzen, wie zum Beispiel alles erst ab der Volljährigkeit.
Zum Cannabis hat Sue schon Recht, das es krank macht ist nicht erwiesen. Das ist bei Tabak und Alkohol schon ganz anders. Da kann ich nur Hans Söllner zustimmen, ich habe auch noch keinen an einer Hanfvergiftung sterben sehen oder davon gehört. Anders sieht es da bei Alkohol und Tabak aus.
Ein anderer weiser Mann, Götz Widman hat dazu mal ein Lied geschrieben, Die Zaubersteuer , hier geht’s aber um Hasch, würde aber für Hanf das gleiche zutreffen, und das würde ja unserer Gesellschaft wieder zu gute kommen.
Meine Meinung, ja, ich bin Beführworter, aber kaufen würde ich keins (mehr).

Tubbs

PS: Trinke gern Bier, rauche dazu noch, Hanf war auch mal mit gelegentlich, aber das ist seit Jahren vorbei. War mal Mode, wo ich noch jung war. Und das als angemeldeter User
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