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Gefragt in Plauderecke von sue Mitglied (855 Punkte)
Hallo,

der Deutsche Hanfverband hat eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten eingereicht.

Sie kann bis zum 26.01.2011 mitgezeichnet werden.

Hier geht's zur Petition und hier gibt es mehr Hintergrundinformationen.

Gruß
Sue

94 Antworten

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Beantwortet von Experte (1.3k Punkte)
Hallo Sue,

ich bewundere dein Engagement in dieser Sache und stimme dir in deiner Argumentation weitgehend zu.

Aber der Ansatz „Entkriminalisierung“ ist m.E. falsch. Diese Diskussion ist (seit mindestens 25 Jahren) dazu verdammt, auf halber Strecke zu verhungern, weil sie halbherzig ist.

Nicht die Jahrtausende alte Kulturpflanze Hanf gehört auf den Prüfstein, sondern das vergleichsweise junge Hanf-Verbot!

Die Hanfpflanze hat ihren vielfältigen Nutzen für die Menschheit ausreichend unter Beweis gestellt. Wo aber ist der Nutzen der Hanf-Prohibition für die Menschen, die Gesellschaft? Wenn es keinen gibt und ihre Schädlichkeit unstrittig ist, gehört sie abgeschafft. Ganz einfach. ;-)

Gruß
Seven
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Beantwortet von
Richtig. Genau wie mit den Kriegswaffen. Jahrtausende alte Kulturgüter einfach verbannt. Und wofür? Was hat das Verbot von Kriegswaffen jemals für uns getan?
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Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
Wie schädlich Alkohol in rauen Mengen ist werden wir in 5-10 Jahren sehen wenn es darum geht, dass die jetzt komasaufenden Jugendlichen unsere Rente erwirtschaften ;-)

Zusammen mit denen, die sich mit Brix, Blei oder Räuchermischungen die Gesundheit ruiniert haben.

Und @ FR:
Du bist gegen diese Räuchermischungen? Denn zeichne die Petition mit. Denn die Kriminalisierung von Cannabis hat den Markt für Lava*dingsbums* uä. überhaupt erst geschaffen.
Oder glaubst du, irgendjemand zieht wirklich eine "Blättermischung" unbekannter Zusammensetzung und chemischen Behandlung für 10 € und mehr pro Gramm dem natürlichen Cannabis vor?
Die Zielgruppe für diese Panschereien sind Jugendliche. Und die reißen es den Verkäufern dankbar aus den Händen.

@ A7
Hier noch ein Link für dich zur Frage, wie gut Kranke in Deutschland wirklich mit Cannabis versorgt sind.
Dort kannst du ua lesen, welch winzigem Kreis Kranker Sativex überhaupt nur verschrieben werden darf.

Man kann das sehen wie man will, ob Haschisch jetzt gravierende Folgen für den Konsumenten hat oder nicht (ich glaube schon) aber durch eine Legalisierung sehe ich nicht die Gefahr, dass plötzlich die Mehrheit der Menschen hier sich täglich einen Durchzieht und die Gesellschaft dadurch einen großen Schaden erleiden würde.

Warum hast du dann bisher nicht mitgezeichnet?
Diese Petition ist gerade für Leute wie dich und mich, die einfach differenzieren können, dass Cannabis zwar Risiken hat, diese aber nicht so groß sind, dass die Kriminalisierung der Konsumenten in dieser Form nötig oder richtig ist.

@nighty
Hast du mitgezeichnet?

Gruß
Sue
0 Punkte
Beantwortet von
Sue, meine Hochachtung...

Tolle, tiefgründige Statements, die sich wohltuend von anderen (z.B. von fritz-rudolf) abheben.

Danke dafür!
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Beantwortet von
hier könnens aber manche anscheinend gar nicht erwarten sich endlich zuzudröhnen. lol
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Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
Schön, dass du dich "outest", Seven.
Aber der Ansatz „Entkriminalisierung“ ist m.E. falsch. Diese Diskussion ist (seit mindestens 25 Jahren) dazu verdammt, auf halber Strecke zu verhungern, weil sie halbherzig ist.

Eine Petition zur Legalisierung ist aktuell nicht möglich. Und so verkehrt finde ich den Ansatz Entkriminalisierung gar nicht, weil sich die Legalisierungsfrage fast nur an die Konsumenten richtet; während ich auch ohne Cannabis zu konsumieren der Meinung sein kann, dass die Grundrechte wichtiger sind als die Verfolgung kleiner Konsumenten, die niemandem etwas tun.

Es gibt einfach Mittel für bestimmte Zwecke. Die Unverletzlichkeit der Wohnung ist ein Grundrecht und die Möglichkeit, dieses auszuhebeln sollte nicht dazu dienen, die Kundenkartei eines legalen(!) Shops abzuklappern und auf gut Glück über 230 Hausdurchsuchungen durchzuführen.
Die Hoffnung, schon "irgendwas" zu finden wurde in 2/3 der Fälle nicht erfüllt. Diesen Eingriff in die Grundrechte von mindestens 150 Unschuldigen finde ich (neben der Steuergeldverschwendung) einfach unverhältnismäßig.

Ebenso unverhältnismäßig ist es mE, jemandem Verdienste für Zivilcourage wieder abzuerkennen, weil er einen BTM-Eintrag hat. Das ist in meinen Augen blanke Idiotie, da sollte sich doch eigentlich jeder fragen, in was für einem Land wir eigentlich leben.


Nicht die Jahrtausende alte Kulturpflanze Hanf gehört auf den Prüfstein, sondern das vergleichsweise junge Hanf-Verbot!

Sollte es wirklich mal eine neutrale Diskussion über Cannabis in der Öffentlichkeit geben bin ich überzeugt, dass das Verbot nicht mehr haltbar ist. Aber irgendwo muss man eben anfangen. Diese Petition ist jetzt online und alles, was man aktuell tun kann.

Danke (dir und auch A14) für die Komplimente. Mein Engagement ist zum Teil auch in memoriam EO.
Außerdem denke ich einfach, dass langsam mal etwas passieren muss, bevor es wirklich die ersten Bleitoten gibt. Der bisherige Weg funktioniert offensichtlich einfach nicht und es ist mE an der Zeit, eine Alternative zu suchen.

hier könnens aber manche anscheinend gar nicht erwarten sich endlich zuzudröhnen.

Die, die Drogen nehmen wollen tun das auch, wenn es verboten ist.
Aber dein kleingeistiges Denken ist eben das Ergebnis, wenn es ein Land seit Jahren nicht schafft, den Posten des Drogenbeauftragten an jemand thematisch halbwegs Kompetentes zu vergeben.

Gruß
Sue
0 Punkte
Beantwortet von
Aber dein kleingeistiges Denken ist eben das Ergebnis, wenn es ein Land seit Jahren nicht schafft, den Posten des Drogenbeauftragten an jemand thematisch halbwegs Kompetentes zu vergeben.

verstehe du meinst einen der 24/7 zugekifft ist zwecks persönlicher erfahrung mit der materie und so. je länger ich drüber nachdenke .. ja ich muss sagen das hätte was. würde auch irgendwie abschreckend wirken auf die kiddies. also meine stimme hast du.
0 Punkte
Beantwortet von fritz-rudolf Experte (3.3k Punkte)
Nach dem ich nun eine ganze Weile hier nur noch "zugehört" habe, möchte ich mich noch einmal äußern.

Mir ist bewußt, dass es Hanfbefürworter in unserer Gesellschaft gibt. Ich persönlich kann es aber für mich nicht nachvollziehen, worin da der Sinn liegen soll. Das ist meine Meinung.

Jeder der den Anbau und den Konsum von Hanf befürwortet soll dies tun, sich organisieren und Petitionen schreiben. Das ist sein gutes Recht in unserer Gesellschaft und steht auch meiner Meinung nach nicht unter Strafe. Was aber im Moment noch strafbar ist, ist der Besitz, der Anbau und der Handel mit Hanf. Dieses Gesetz gibt es wohl schon ziemlich lange. Da es momentan aber noch Gesetz ist, müssen die Behörden danach handeln, egal ob es in mancher Augen Sinn macht, Geldverschwendung ist oder überholt. Wenn Staatsanwälte, wie in einem Link gezeigt, das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellen ist das ein Zeichen rechtsstaatlichen Möglichkeiten, ein vernünftiges Urteil im Rahmen des StGB zu finden.

Sollte das Gesetz geändert werden oder vielleicht sogar wegfallen, dann ist das (wie bei jeder Gesetzänderung) ein Prozess, der alle möglichen Gremien durchlaufen muß und deshalb sicher eine Weile dauert. Aber das ist nun mal in unserer Demokratie so. Niemand kann das eigentlich erst mal schlecht finden, weil es für alle gesetzgebenden Verfahren gleich ist.

In der "Beweislast" sind einzig und allein die Hanfbefürworter, denn die wollen ja ein Gestz ändern. Wollte jetzt eine Gruppe von Menschen z.B. per Petition eine Gesetzänderung auf z.B. 0,0 Promille im Straßenverkehr erreichen, dann wären diese in der Beweispflicht.

Was allerdings gleich ist, sollten das Hanfgesetz aufgehoben (oder eine 0,0 Promillegrenze eingeführt) werden, dann müssen sich die "Unterlegenen" an die neuen Gesetze halten. Das sind nun mal die demokratischen Spielregeln. Wenn man will, kann man selbst wiederum tätig werden ...

Ich hätte kein Problem eine Gesetzänderung in Bezug auf Hanf zu akzeptieren, wenn es denn auf demokratischen Weg dazu kommt.

Ich habe aber ein riesiges Problem damit, dass die Befürworter sich hier auf persönliche Freiheit und Meinungsfreiheit berufen, aber genau das der Gegenseite nicht zugestehen! Ich habe ein riesengroßes Problem damit, dass ich für meine Meinung ein bestehendes Gesetz gut zu finden und gegen die Legalisierung oder Entkriminalisierung (für mich ist das kein Unterschied, entweder legal = gesetzeskonform oder illegal = strafbar) von (derzeit noch) illegalen Drogen hier angemotzt werde.

Ach FR ... nicht mal jemand wie du ... weiter denken als jeder 0815-Ignorant.


wohltuend von anderen (z.B. von fritz-rudolf) abheben


dabei habe ich weder wie Helmut_Gange (Antw. 1) alle angegriffen noch "Sue" oder "hochachtung" persönlich.

Ich persönlich bleibe dabei, ich finde es nicht gut Drogen zu legalisieren. Egal welche Gründe dafür angebracht werden, Drogen sind und bleiben Drogen. Und Sucht- bzw. schädliche Genussmittel wie Alkohol, Nikotin, Schokolade (wurde im Zusammenhang mit Zuckerkrankheit in einen Link mit genannt) habe nur den Vorteil, dass sie hier bei uns nicht verboten waren, also so eine Art "Bestandsschutz" haben. Allerdings wurde da auch einiges getan (Rauchverbot in Gaststätten, Mindestalter auf 18, Rauchverbot in Schulen, Verbot von Alkoholflatrats, Alkopops 18 Jahre, Promillegrenze von 0,8 auf 0,5, Alkoholverbot für Fahranfänger). Auch da gibt es viele, denen das nicht weit genug geht und vorallem nicht schnellgenug. Aber auch hier greift die gleiche Art der Gesetzgebung. Alles braucht Zeit und Mehrheiten.

Noch eine Anmerkung zur oben genannten Emnid-Umfrage. Umfragen spiegeln in der Formulierung der Fragen und bei ihrer Auswertung immer die Meinung des Auftraggebers wieder.

Aber selbst die vom Hanfverband in Auftrag gegebene Umfrage kann man auch so interpretieren:

Quelle

Nur 5 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Legalisierung von Hanfanbau und Besitz für den Eigenbedarf aus.

19 Prozent könnten sich einen Umgang mit Cannabis unter staatlichem Monopol - ähnlich wie bei Alkohol und Tabak - vorstellen.

Immerhin sind 70 Prozent der Befragten der Meinung, dass eine Legalisierung von Cannabis nicht in Frage kommt. Mehr als die Hälfte davon sind mit der derzeitigen harten Cannabispolitik in Deutschland zufrieden oder fordern sogar noch eine Verschärfung.


Wie gesagt, mit Umfrageergebnissen kann man viel machen.

Gruß FR
0 Punkte
Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
Fritz, vorweg die Frage: wann hast du meine PM gelesen? Wenn du nämlich hier erwähnst, dass du dich beleidigt fühlst sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass ich dir geschrieben habe, dass ich dich nicht kränken wollte und es mir leid tut, falls ich das getan haben sollte.

Mir ist bewußt, dass es Hanfbefürworter in unserer Gesellschaft gibt. Ich persönlich kann es aber für mich nicht nachvollziehen, worin da der Sinn liegen soll.

Der Sinn ist ganz einfach: Hanf ist eine robuste, vielseitige Nutzpflanze, für deren Existenz wir Gott eigentlich auf Knien danken sollten.

Warum werden immer noch Bäume für Papier abgeholzt, obwohl Hanf auf gleicher Fläche jährlich(!) 4x mehr Fasern für besseres Papier liefern kann? Warum machen wir uns von Jute, Sisal und Baumwolle dermaßen abhängig, obwohl eine der haltbarsten Naturfasern massenhaft und billig auf unseren eigenen Feldern wachsen könnte? Hanf ist anspruchslos bei Boden und Klima, wächst wie Unkraut (weed) und braucht kaum / keine Spritzmittel. Das ist nicht nur für Bienen(!) ein Segen sondern heißt auch, dass was nicht an Gift in die Pflanze kommt bei der Weiterverarbeitung (zu zB Kleidung) nicht erst wieder entfernt werden muss. Neben Papier, Treibstoff und Kleidung ist Hanf ein wunderbarer Dämmstoff und wenn ich mir die Preisentwicklung bei Holzpellets so anschaue wären Hanfschäben mit Sicherheit eine günstige Heizalternative.
Der Nutzhanfanbau ist zwar in Deutschland nicht (mehr!) verboten, wird allerdings so streng reglementiert, dass wir uns damit selbst eine ökologische und ökonomische Chance verbauen.

Darüber hinaus kann Rauschhanf eben Kranken helfen, ihre Schmerzen zu lindern. Aber sie bekommen ihn nicht oder müssen ihn selbst bezahlen. Für das standadisierte Produkt aus der Apotheke zahlt der Patient 15-18 € pro Gramm, das ist das doppelte bis dreifache des Schwarzmarktpreises und selbst der enthält ja schon eine ordentliche Gewinnspanne für den „Produzenten“.
Aktuell ist die Behandlung mit Cannabis oft teurer, als ein Schwerkranker (meist (Früh-)Rentner) monatlich überhaupt an Geld zur Verfügung hat. Das heißt, wenn er Glück hat muss sich der Patient „nur“ zwischen Essen und seinem Medikament entscheiden, wenn er Pech hat weiß er schon am Monatsanfang, dass er X Tage ohne sein Medikament wird auskommen müssen, weil seine finanziellen Mittel selbst dann nicht reichen, wenn er sich „Essen“ und anderen Luxus konsequent verkneift. Und wenn der Kranke dann aus der Not zum Eigenanbau greift ist er dafür nach dem Gesetz genauso zu bestrafen wie jemand, der sein eigenes Kind verkauft.

Cannabis für Kranke verfügbar machen – hat Rösler posaunt. Wenn das wirklich gewollt wäre hätte man es nur in die Anlage III des BtMG umstufen müssen. Das hätte lediglich den Patienten den Bezug von natürlichem Cannabis erleichtert, für „den kleinen Ki*fer“ hätte das nichts geändert. Stattdessen hat man aber ausschließlich die s*auteuren Extrakte verkehrsfähig gemacht.

Da wird Unkraut vergoldet - und niemand merkt es. Im Gegenteil ist das deutsche Volk dermaßen schlecht informiert, dass man das auch noch schamlos als Erfolg verkaufen kann.

Das ist meine Meinung.

Und ich habe dich um Begründungen für diese Meinung gebeten. Deine „Meinung“ lautete im Wesentlichen nur „irrsinnig“ und zeugte nicht nur wegen deiner Befürchtung, nach dem Cannabis käme die „Hasch-Industrie“, von Unwissen.

Wikipedia sagt:
Ignoranz (Unwissenheit, Beschränktheit) zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person etwas – möglicherweise absichtlich – nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.

Es tut mir wirklich leid, wenn du dich durch die Wahrheit beleidigt fühlst.

Ich habe aber ein riesiges Problem damit, dass die Befürworter sich hier auf persönliche Freiheit und Meinungsfreiheit berufen, aber genau das der Gegenseite nicht zugestehen!

FR, ganz ehrlich, ensthaft und bei allem Respekt: ich brenne darauf, deine Meinung zu hören. Ich bin nicht intolerant, ich nehme mir lediglich das Recht heraus, zu hinterfragen, wo deine Meinung herkommt. Würden wir über AKW-Laufzeiten, das beste Handy oder den besten Virenscanner reden hättest du kein Problem damit und es wäre völlig selbstverständlich für dich, deine Meinung mit logischen Argumenten zu untermauern. Oder dich überzeugen zu lassen wenn du merkst, dass du auf dem Holzweg bist.

Beim Thema Cannabis gibt es allerdings offenbar nur „dagegen“ und „Spinner“.
Du kannst mir glauben, ich habe mir sehr gut überlegt, ob ich diesen Thread im SN unter meinem Nick eröffnen soll und Seven hat sicher auch erst geschwankt, ob sie sich hier äußern soll. Eben genau deswegen weil jeder, der sich für Cannabis ausspricht gleich – siehe A17.

Was aber im Moment noch strafbar ist, ist der Besitz, der Anbau und der Handel mit Hanf.

Da du das ja befürwortest wüsste ich wirklich gern von dir: warum muss deiner Meinung nach das Einpflanzen eines Hanfsamens genauso bestraft werden als hätte man sein eigenes Kind verkauft? Warum ist es deiner Ansicht nach gerechtfertigt, allen Kunden eines legalen Shops das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung abzuerkennen? Steht deiner Meinung nach der finanzielle und personelle Aufwand dafür, in 2/3 der Fälle Unschuldige mit der Durchsuchung zu traumatisieren, in irgendeinem Verhältnis zum zu versprechenden Erfolg?
Findest du es in Ordnung, für den Krieg gegen die Drogen auch auf deine Grundrechte zu verzichten und dich eben zB körperlich untersuchen zu lassen?

Dieses Gesetz gibt es wohl schon ziemlich lange.

Allein die Tatsache, dass es etwas lange gibt ist kein Argument für die Rechtmäßigkeit. Homosexualität war auch lange verboten.

Statt dich zu fragen, wie lange es das Hanfverbot gibt solltest du lieber hinterfragen, wie es entstanden ist und was Harry Anslinger, Rassismus, Propaganda und eine zu effiziente Hanf-Erntemaschine damit zu tun hatten.

Da es momentan aber noch Gesetz ist, müssen die Behörden danach handeln, egal ob es in mancher Augen Sinn macht, Geldverschwendung ist oder überholt.

Ich versuche lediglich, einen kleinen Teil zur Aufklärung zu leisten. Weil ich wie gesagt glaube, dass das Verbot nicht haltbar wäre, wenn „das Volk“ so umfassend über Cannabis informiert wäre wie über das Sexleben eines Herrn Kachelmann.
Da hinter dem Hanf keine so finanzstarke Lobby steht wie hinter Alkohol oder Tabak und der natürliche Hanf im Gegenteil sogar eine ernstzunehmende Konkurrenz (Papier, Treibstoff, Medizin usw) wäre verbreitet sich die Wahrheit leider sehr langsam.

Wenn Staatsanwälte, wie in einem Link gezeigt, das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellen ist das ein Zeichen rechtsstaatlichen Möglichkeiten, ein vernünftiges Urteil im Rahmen des StGB zu finden.

Warum setzt man diese Möglichkeit nicht bundesweit gleich ein? Warum muss man in Bayern schon bei Kleinstmengen mit einer Verurteilung rechnen, bei denen in anderen Bundesländern das Verfahren idR eingestellt wird?
Und was ist deiner Meinung nach vernünftig daran, Verfahren später einzustellen (was der Person trotzdem bei jeder Polizeikontrolle Schwierigkeiten macht, weil er ja als Konsument bekannt ist), statt viel früher anzusetzen und zB bis zu einer bestimmten (bundeseinheitlichen, realistischen) Menge erst gar kein Verfahren einzuleiten?
Jeder Polizist, der einen Jugendlichen mit 1g Haschisch aufgreift weiß von vornherein, dass er nur für den Papierkorb arbeitet. Da macht der Job sicher viel Spaß.

Sollte das Gesetz geändert werden oder vielleicht sogar wegfallen, dann ist das (wie bei j
0 Punkte
Beantwortet von sue Mitglied (855 Punkte)
Legalisierung oder Entkriminalisierung (für mich ist das kein Unterschied, entweder legal = gesetzeskonform oder illegal = strafbar)

Also sollte deiner Meinung nach auch jeder Schwangerschaftsabbruch bestraft werden? Dafür sieht das StGB eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren vor – aber auch die Möglichkeit der Straffreiheit.

Drogen sind und bleiben Drogen

Und die Dosis macht das Gift. Tolle Argumentation.

Und Sucht- bzw. schädliche Genussmittel wie Alkohol, Nikotin, Schokolade (...) habe nur den Vorteil, dass sie hier bei uns nicht verboten waren, also so eine Art "Bestandsschutz" haben.

Auch Hanf hatte eine lange Tradition (Knaster). Dann nannte man ihn Marihuana, verbreitete, dass bekiffte Schwarze und Mexikaner weiße Frauen vergewaltigten und die armen weißen Frauen nach dem Genuss dieses Teufelskrauts irrsinnig würden oder gar stürben. Ein paar Propagandafilmchen, ein bisschen internationaler Druck (Chemie-, Papier- und Pharmaindustrie lassen grüßen) und schon waren alle mit dabei.

Umfragen spiegeln in der Formulierung der Fragen und bei ihrer Auswertung immer die Meinung des Auftraggebers wieder.

Das stimmt natürlich. Und als ich die Umfrage zum ersten Mal gesehen habe habe ich sie genau wie du interpretiert. Und da brauche ich nicht mal deine zusammengerechneten 70%, ich finde es schon erstaunlich genug, dass 40% so rigoros dafür sind, alles zu verfolgen.
Aber wie du bereits sagtest ist das ohnehin ein langer Prozess und wer weiß, wie es in 10 oder 20 Jahren aussieht.

@A17
Im Gegensatz zu Frau Dyckmans scheue ich mich nicht, zuzugeben, dass ich diesem Posten nicht gewachsen wäre.
ME sollte sich jeder, der mal ein paar Statements von ihr liest fragen, ob das wirklich die beste Besetzung für diesen Posten ist.

Gruß
Sue
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