Diese ganze Diskussion ist ja an Scheinheiligkeit kaum mehr zu überbieten...
Die Petition nimmt nicht mit einem (!) Wort bezug auf die Anwendung von Hanf als Verarbeitungsstoff (Kleidung, Energie uä...), noch nimmt sie Bezug auf die Anwendung von Hanf als Medizin. Die Ausführungen von Sue, die Hanf als Grundstoff für diverse Anwendungen, oder als Medikament hochjubeln, sind also nichts weiter, als Ablenkungen vom wahren Motiv: freies Kiffen...
Eine Petition, die Hanf genau zu diesen Zwecken (Verarbeitung, Medizin) entkriminalisieren und legalisieren wollte, würde ich vorbehaltlos sofort unterschreiben.
Was allerdings mit der aufgeführten Petition erreicht werden will ist nichts anderes, als den Dauer- und Gelegenheits*Z*n das Leben etwas leichter zu machen.
Und dabei wird vollkommen ausgeblendet, dass ein erleichterter Zugang zu Hanf als Droge fatale Auswirkungen haben könnte:
Alkohol und Nikotin sind auch heute schon für Kinder und Jugendliche zugangsbeschränkt durch Altersvorschriften. Diese Vorschriften sind jedoch vollkommen wirkungslos. Die Folgen kann jeder Lehrer in seiner täglichen Arbeit bewundern. Jetzt noch den Zugang zu einer weiteren Droge zu erleichtern, wäre vollkommen sinnfrei.
Die Forderung nach einem "***-Grenzwert für den Straßenverkehr analog zu Alkohol" ist sinnlos, da es aktuell keinen derartigen Schnell-Test gibt. Der qualitative Nachweis sagt nichts über den zeitlichen Zusammenhang zum Konsum nach und ist nur wenig hilfreich. Quantitative Tests sind aufwändig und entsprechend teuer. Ein quantitativer Test lässt auch keinen Rückschluss auf Fahrtüchtigkeit zu. Genausowenig wie beim Alkohol übrigens, weswegen ich für die 0.0-Promillegrenze im Strassenverkehr plädiere.
fritz-rudolfs Vorbehalte mögen durchaus auch durch seine Tätigkeit im Rettungsdienst geprägt sein, und sind dadurch für mich vollkommen verständlich. Natürlich ist mir bewußt, dass Haschischkonsum kein vergleichbares Problem darstellt zum Alkoholmißbrauch oder zum Mißbrauch anderer, härterer Drogen. Aber auch in meiner Tätigkeit als Pfleger sind mir schon einige "Opfer" ihres Konsums untergekommen, und dabei ist vor allem der Psychosen auslösende Faktor von Haschisch zu benennen. Diese Gefahr wird von den Konsumenten gerne heruntergespielt, ist aber als Problem leider eine Tatsache. Mag sein, dass jene Menschen eine bereits bestehende Disposition zur Entwicklung einer Psychose in sich tragen. Es ist allerdings blanke Kaffeesatzleserei, dass diese Disposition sich ohne den Konsum von Haschisch jemals manifestiert haben würde.
Es gibt aber eine Forderung in der Petition, die ich durchaus unterstützen würde: eine einheitliche, bundesweit geltende Regelung zu Mindestmengen usw.. gehört umgesetzt. Diese föderalistische Kleinscheis serei ist in vielen Bereichen nicht nachvollziehbar.