Fritz, vorweg die Frage: wann hast du meine PM gelesen? Wenn du nämlich hier erwähnst, dass du dich beleidigt fühlst sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass ich dir geschrieben habe, dass ich dich nicht kränken wollte und es mir leid tut, falls ich das getan haben sollte.
Mir ist bewußt, dass es Hanfbefürworter in unserer Gesellschaft gibt. Ich persönlich kann es aber für mich nicht nachvollziehen, worin da der Sinn liegen soll.
Der Sinn ist ganz einfach: Hanf ist eine robuste, vielseitige Nutzpflanze, für deren Existenz wir Gott eigentlich auf Knien danken sollten.
Warum werden immer noch Bäume für Papier abgeholzt, obwohl Hanf auf gleicher Fläche jährlich(!) 4x mehr Fasern für besseres Papier liefern kann? Warum machen wir uns von Jute, Sisal und Baumwolle dermaßen abhängig, obwohl eine der haltbarsten Naturfasern massenhaft und billig auf unseren eigenen Feldern wachsen könnte? Hanf ist anspruchslos bei Boden und Klima, wächst wie Unkraut (weed) und braucht kaum / keine Spritzmittel. Das ist nicht nur für Bienen(!) ein Segen sondern heißt auch, dass was nicht an Gift in die Pflanze kommt bei der Weiterverarbeitung (zu zB Kleidung) nicht erst wieder entfernt werden muss. Neben Papier, Treibstoff und Kleidung ist Hanf ein wunderbarer Dämmstoff und wenn ich mir die Preisentwicklung bei Holzpellets so anschaue wären Hanfschäben mit Sicherheit eine günstige Heizalternative.
Der Nutzhanfanbau ist zwar in Deutschland nicht (mehr!) verboten, wird allerdings so streng reglementiert, dass wir uns damit selbst eine ökologische und ökonomische Chance verbauen.
Darüber hinaus kann Rauschhanf eben Kranken helfen, ihre Schmerzen zu lindern. Aber sie bekommen ihn nicht oder müssen ihn selbst bezahlen. Für das standadisierte Produkt aus der Apotheke zahlt der Patient 15-18 € pro Gramm, das ist das doppelte bis dreifache des Schwarzmarktpreises und selbst der enthält ja schon eine ordentliche Gewinnspanne für den „Produzenten“.
Aktuell ist die Behandlung mit Cannabis oft teurer, als ein Schwerkranker (meist (Früh-)Rentner) monatlich überhaupt an Geld zur Verfügung hat. Das heißt, wenn er Glück hat muss sich der Patient „nur“ zwischen Essen und seinem Medikament entscheiden, wenn er Pech hat weiß er schon am Monatsanfang, dass er X Tage ohne sein Medikament wird auskommen müssen, weil seine finanziellen Mittel selbst dann nicht reichen, wenn er sich „Essen“ und anderen Luxus konsequent verkneift. Und wenn der Kranke dann aus der Not zum Eigenanbau greift ist er dafür nach dem Gesetz genauso zu bestrafen wie jemand, der sein eigenes Kind verkauft.
Cannabis für Kranke verfügbar machen – hat Rösler posaunt. Wenn das wirklich gewollt wäre hätte man es nur in die Anlage III des BtMG umstufen müssen. Das hätte lediglich den Patienten den Bezug von natürlichem Cannabis erleichtert, für „den kleinen Ki*fer“ hätte das nichts geändert. Stattdessen hat man aber ausschließlich die s*auteuren Extrakte verkehrsfähig gemacht.
Da wird Unkraut vergoldet - und niemand merkt es. Im Gegenteil ist das deutsche Volk dermaßen schlecht informiert, dass man das auch noch schamlos als Erfolg verkaufen kann.
Das ist meine Meinung.
Und ich habe dich um Begründungen für diese Meinung gebeten. Deine „Meinung“ lautete im Wesentlichen nur „irrsinnig“ und zeugte nicht nur wegen deiner Befürchtung, nach dem Cannabis käme die „Hasch-Industrie“, von Unwissen.
Wikipedia sagt:
Ignoranz (Unwissenheit, Beschränktheit) zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person etwas – möglicherweise absichtlich – nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.
Es tut mir wirklich leid, wenn du dich durch die Wahrheit beleidigt fühlst.
Ich habe aber ein riesiges Problem damit, dass die Befürworter sich hier auf persönliche Freiheit und Meinungsfreiheit berufen, aber genau das der Gegenseite nicht zugestehen!
FR, ganz ehrlich, ensthaft und bei allem Respekt: ich brenne darauf,
deine Meinung zu hören. Ich bin nicht intolerant, ich nehme mir lediglich das Recht heraus, zu hinterfragen, wo deine Meinung herkommt. Würden wir über AKW-Laufzeiten, das beste Handy oder den besten Virenscanner reden hättest du kein Problem damit und es wäre völlig selbstverständlich für dich, deine Meinung mit logischen Argumenten zu untermauern. Oder dich überzeugen zu lassen wenn du merkst, dass du auf dem Holzweg bist.
Beim Thema Cannabis gibt es allerdings offenbar nur „dagegen“ und „Spinner“.
Du kannst mir glauben, ich habe mir sehr gut überlegt, ob ich diesen Thread im SN unter meinem Nick eröffnen soll und Seven hat sicher auch erst geschwankt, ob sie sich hier äußern soll. Eben genau deswegen weil jeder, der sich für Cannabis ausspricht gleich – siehe A17.
Was aber im Moment noch strafbar ist, ist der Besitz, der Anbau und der Handel mit Hanf.
Da du das ja befürwortest wüsste ich wirklich gern von dir: warum muss deiner Meinung nach das Einpflanzen eines Hanfsamens genauso bestraft werden als hätte man sein eigenes Kind verkauft? Warum ist es deiner Ansicht nach gerechtfertigt, allen Kunden eines legalen Shops das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung abzuerkennen? Steht deiner Meinung nach der finanzielle und personelle Aufwand dafür, in 2/3 der Fälle Unschuldige mit der Durchsuchung zu traumatisieren, in irgendeinem Verhältnis zum zu versprechenden Erfolg?
Findest du es in Ordnung, für den Krieg gegen die Drogen auch auf deine Grundrechte zu verzichten und dich eben zB körperlich untersuchen zu lassen?
Dieses Gesetz gibt es wohl schon ziemlich lange.
Allein die Tatsache, dass es etwas lange gibt ist kein Argument für die Rechtmäßigkeit. Homosexualität war auch lange verboten.
Statt dich zu fragen, wie lange es das Hanfverbot gibt solltest du lieber hinterfragen, wie es entstanden ist und was Harry Anslinger, Rassismus, Propaganda und eine zu effiziente Hanf-Erntemaschine damit zu tun hatten.
Da es momentan aber noch Gesetz ist, müssen die Behörden danach handeln, egal ob es in mancher Augen Sinn macht, Geldverschwendung ist oder überholt.
Ich versuche lediglich, einen kleinen Teil zur Aufklärung zu leisten. Weil ich wie gesagt glaube, dass das Verbot nicht haltbar wäre, wenn „das Volk“ so umfassend über Cannabis informiert wäre wie über das Sexleben eines Herrn Kachelmann.
Da hinter dem Hanf keine so finanzstarke Lobby steht wie hinter Alkohol oder Tabak und der natürliche Hanf im Gegenteil sogar eine ernstzunehmende Konkurrenz (Papier, Treibstoff, Medizin usw) wäre verbreitet sich die Wahrheit leider sehr langsam.
Wenn Staatsanwälte, wie in einem Link gezeigt, das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellen ist das ein Zeichen rechtsstaatlichen Möglichkeiten, ein vernünftiges Urteil im Rahmen des StGB zu finden.
Warum setzt man diese Möglichkeit nicht bundesweit gleich ein? Warum muss man in Bayern schon bei Kleinstmengen mit einer Verurteilung rechnen, bei denen in anderen Bundesländern das Verfahren idR eingestellt wird?
Und was ist deiner Meinung nach vernünftig daran, Verfahren später einzustellen (was der Person trotzdem bei jeder Polizeikontrolle Schwierigkeiten macht, weil er ja als Konsument bekannt ist), statt viel früher anzusetzen und zB bis zu einer bestimmten (bundeseinheitlichen, realistischen) Menge erst gar kein Verfahren einzuleiten?
Jeder Polizist, der einen Jugendlichen mit 1g Haschisch aufgreift weiß von vornherein, dass er nur für den Papierkorb arbeitet. Da macht der Job sicher viel Spaß.
Sollte das Gesetz geändert werden oder vielleicht sogar wegfallen, dann ist das (wie bei j