[imgr=mega-cloud-dienst-logo.jpg]mega-cloud-dienst-logo-80.jpg?nocache=1370511712993[/imgr]MEGA ist ein Cloud-Dienst vom bekannten Kim „Dotcom“ Schmitz. Dieser verfolgt mit dem wohl neusten Cloud-Dienst einen neuen Weg bei den Anbietern solcher Cloud Speicher. Dies sind aber nicht nur Vermutungen, sondern Tatsachen, so gibt es einiges was MEGA von der Konkurrenz abhebt.
MEGA und dessen Unterschiede
Der wohl größte und sichtbarste Unterschied ist der kostenlose Speicher. Wo Dropbox 2 GB, Google Drive 5 GB (bald 15 GB) und Microsoft mit SkyDrive 7 GB kostenlos zur Verfügung stellt, schenkt MEGA seinen Nutzern in der Gratismitgliedschaft satte 50 GB.
Ein weiterer großer Unterschied ist die Sicherheit, hier haben die Anbieter aus der Vergangenheit gelernt. So werden alle Daten vor den hochladen in die Cloud lokal verschlüsselt (AES-128 Standard). Sollte dann einmal der Cloud Anbieter „gehackt“ werden, so bleiben die Daten trotzdem verschlüsselt. Denn es gibt keine Datenbank mit den unverschlüsselten Dateien.
Mit diesem Verfahren gibt MEGA die Verantwortung ab. Man kann theoretisch alles auf den Online-Speicher laden. Ermittlungsbehörden könnten dann MEGA nicht einmal auf Herausgabe der Daten verklagen, denn der Anbieter hat ja die Keys zum Entschlüsseln der Daten nicht. Die Schmiede von Kim Schmitz stellt somit nur den Online-Speicher zur Verfügung.
Ansonsten ist die Oberfläche von MEGA recht angenehm zu bedienen und unterscheidet sich stark von Dropbox und Co. Für Android gibt es bereits eine App, für iOS, Mac, Linux und Windows sollen bald Apps bzw. Clients folgen.
Der Nutzen der neuen Sicherheit
Aufgrund der etwas seltsamen Bedienung des Sicherheitskonzeptes, fragt man sich, wer braucht diese Sicherheit überhaupt.
Kurz zur Erklärung:
Lädt man eine Datei auf MEGA hoch, so fällt einem noch nichts Auffälliges auf. Möchte man diese Datei aber teilen, so wie bei Dropbox und Co., erkennt man den Unterschied. Es erscheint ein kleines Fenster, indem man wählen kann, ob der Datei- und Ordner-Name angezeigt werden soll. Außerdem kann man auch entscheiden ob die Dateigröße angezeigt werden soll.
Kurios wird es, wenn es um den eigentlichen Link und dessen Key für die Verschlüsselung geht. Hier kann ausgewählt werden, ob man nur den Link erhalten möchte oder ob an diesem auch der Verschlüsselungs-Key angehängt werden soll. Dies macht natürlich keinen großen Sinn, so kann jeder der den Link hat auch die Datei entschlüsseln.
Allerdings kann man auch auswählen, dass nur der Key angezeigt werden soll.
Szenario:
Das einzige legale Szenario mit dem Key, welches der Supportnet-Redaktion einfällt ist, wenn man Key und Link separat verschicken möchte. So kann man jemanden den Link zu einer Datei schicken. In einer zweiten Mail oder per SMS kann man dann den Key versenden.
Fängt jemand den Link zur Datei ab, so kann er damit nichts anfangen, denn die Datei kann ohne Key nicht entschlüsselt werden. Wahrscheinlich werden aber nur die wenigsten Nutzer dieses Verfahren so anwenden.
Viel wahrscheinlich ist es, dass so illegale Downloads geschützt werden sollen. So wird der Link zu einem Film einfach öffentlich gepostet. Die Rechteverwalter können aber nicht sehen, ob es sich bei dieser Datei wirklich um einen Film handelt, denn sie haben ja nicht den Key zum Entschlüsseln.
Über bestimmte Foren oder auch nur über direkten Kontakt, kann dann separat einfach der Key in Umlauf gebracht werden.
Früher oder später erhalten zwar die Rechteverwalter auch diesen Key, aber bis dahin ist der Film schon verbreitet.
Es stellt sich hier also die Frage, was bezweckt MEGA mit diesem „merkwürdigen“ Sicherheitsverfahren. Wirklich die Sicherheit der Nutzer oder sollen illegale Downloads gefördert werden? Im Übrigen reichen die kostenlosen 50 GB Speicherplatz für genau eine Blu-ray aus.
Speicherangebote
Kostenlos 0 Euro / Monat 50 GB
Pro I 9,99 Euro / Monat 500 GB
Pro II 19,99 Euro / Monat 2000 GB
Pro III 29,99 Euro / Monat 4000 GB
Bei Abschluss eines Jahresvertrages kann 17 % gespart werden.
Zukunft von MEGA
Abzuwarten bleibt es, wie die Zukunft von MEGA aussehen wird. Der Anbieter möchte sich nicht nur auf den Online-Speicher beschränken, sondern eine kleine Welt um diesen herum bauen. Der nächste Schritt sollte dann eigentlich sein, kostenlose Office Programme anzubieten. So kann man problemlos online arbeiten, wie bei Google Docs und diese Daten auch gleich online abspeichern. So etwas fehlt momentan Dropbox und Amazon S3, wird aber von Google und Microsoft angeboten (Google Drive und SkyDrive).
Fazit
MEGA ist sicher eine gute Möglichkeit große Dateien mit Freunden zu teilen. An seine früheren Erfolge wird Kim Dotkom damit aber nicht anknüpfen können, da das illegale verbreiten von geschützten Dateien mit seiner neuen Plattform nicht wirklich praktikabel ist.
Bei seinen letzten Projekten wurden alle Daten seiner Plattform beschlagnamt, das sollte man im Gedächtnis behalten wenn man auf MEGA wichtige Daten speichert, sie könnten wieder beschlagnamt werden.
Unser Tipp also, wer für den privaten Datenaustausch etwas mehr Platz benötigt für den ist MEGA eine Anmeldung wert. Ohne Backup sollte man aber seine Dateien nicht dort ablegen.
Leider ist im Moment von den großen Anbietern MEGA der einzige, der die Daten on the fly verschlüsselt was wir uns auch von den anderen Anbietern wünschen würden.
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