[imgr=01-der-mac-in-der-firma-geht-das-apple-logo.png]01-der-mac-in-der-firma-geht-das-apple-logo-80.png?nocache=1318244772090[/imgr]Mac-Rechner erfreuen sich im privaten Bereich zunehmender Beliebtheit. Dementsprechend schlagen viele Apple-Anhänger bei der Anschaffung neuer Hardware im Büro ebenfalls Macs vor. Ob das aber überhaupt sinnvoll ist, lesen Sie in diesem Artikel.

Einleitung

Macs gelten seit jeher gerade im Design- und Medienproduktionsbereich als Computer der Wahl. Aber wie steht es um Firmen anderer Branchen? Wir bewerten in diesem Artikel die Möglichkeiten, Macs in Windows-dominierten Firmennetzwerken einzusetzen.

Sicherheit

Grundsätzlich ist es erst einmal relativ problemlos möglich, Macs in Windows-Domänennetze zu integrieren. Ohne große Probleme kann man sich nach der Anbindung an das Active Directory mit den in der Domäne vorhandenen Accounts am Mac anmelden, problematisch wird es aber spätestens, wenn es um das Rechtemanagement auf Macs geht. So ist es ohne Zusatzsoftware etwa nicht bzw. nur stark eingeschränkt möglich, die Geräte zentralisiert über Gruppenrichtlinien zu verwalten.

Weiterhin gilt Apple nicht gerade als der schnellste Anbieter, wenn es um die Bereitstellung von Softwareupdates zur Schließung kritischer Sicherheitslücken geht. So wurde bereits seit Mitte September eine kritische Lücke zur Ausspähung und Änderung von Administratorpasswörtern bekannt, für die es bis heute (Stand: 10. Oktober) keinen Patch gibt.

Software

02-der-mac-in-der-firma-geht-das-office-mac-2011-boxshot-200.jpg?nocache=1318244799914Die Standard-Programme Mail, Calendar und Contacts arbeiten problemlos mit Exchange-Servern ab Version 2007 zusammen. Für Exchange 2003 muss man allerdings auf Microsoft Office:mac 2008 oder 2011 und das darin vorhandene Programm Entourage bzw. Outlook zurückgreifen, welche beispielsweise beim Zugriff auf Postfächer anderer Benutzer Probleme bereiten.

[imgr=03-der-mac-in-der-firma-geht-das-parallels-desktop-bild-470.png]03-der-mac-in-der-firma-geht-das-parallels-desktop-bild-200.png?nocache=1318244840527[/imgr]Leider gibt es viele Programme, gerade branchenspezifische Software, die nur für Windows-PCs entwickelt wurden. Somit ist die Installation einer virtuellen Maschine mit Windows unumgänglich, was mit weiteren Kosten für die Virtualisierungssoftware wie VMWare Fusion oder Parallels Desktop einerseits und die Windows-Lizenz andererseits verbunden ist. Zwar lassen sich mit diesen Tools die Betriebssysteme optisch miteinander verschmelzen, also etwa die Windows-Fenster auf dem OS X- Desktop darstellen, jedoch verlangsamt das gleichzeitige Ausführen zweier Betriebssysteme den Computer; also ist hier von Anfang an ein stärkerer Mac gefragt, was wieder zusätzlich ins Geld geht.

Die Office-Suite von Microsoft für Mac – von den oben beschriebenen Kalender-Problemen abgesehen – steht der Windows-Version von Office vom Funktionsumfang in nichts nach. Allerdings gibt es hier Schwierigkeiten bei der Übernahme von VBA-Makros, die für Windows entwickelt wurden. Zudem fehlt Access in der Office:mac-Suite, so dass hier wieder auf eine virtuelle Maschine zurückgegriffen werden müsste.

Kompatibilität

04-der-mac-in-der-firma-geht-das-drucker-achtung-80.png?nocache=1318244858015Viele Geräte werden vom Mac OS X ohne zusätzliche Treiberinstallation unterstützt. So ist es beispielsweise nicht notwendig, für die Ansteuerung einer Telefonanlage einen speziellen TAPI-Treiber zu installieren. Allerdings bringt dies auch Nachteile mit sich: Apple setzt bei der Kommunikation mit Druckern über das Netzwerk auf sein eigenes „Bonjour“-Protokoll. Nicht nur, dass längst nicht alle Drucker dies unterstützen, auch die Nutzung von Druckerfunktionen wie Duplexdruck oder Wahl anderer Papierfächer ist längst nicht immer garantiert oder führt dazu, dass der Drucker nur kryptische Zeichen auf das Papier druckt.

[imgr=05-der-mac-in-der-firma-geht-das-drucker-backup-470.png]05-der-mac-in-der-firma-geht-das-drucker-backup-80.png?nocache=1318244883256[/imgr]Auch in anderen Bereichen setzt Apple auf seine eigenen Lösungen. Backups beispielsweise lassen sich über das Netzwerk mit der integrierten Lösung TimeMachine nur auf ausgewählten Netzwerkspeichern entweder von Apple selbst oder zertifizierten Drittherstellergeräten erstellen, die das proprietäre Protokoll unterstützen.

Fazit

Grundsätzlich sind Macs in Firmen nur mit Einschränkungen benutzbar. Spätestens bei der Benutzung von weit verbreiteten Programmen, etwa zur Lohnabrechnung, oder gar spezieller Branchensoftware ist man wieder auf Windows angewiesen, das in einer virtuellen Maschine installiert werden müsste. Auch die mangelhafte Integration in Microsofts Active Directory führt zu einem erhöhten Administrationsaufwand und höheren Kosten. Somit ist grundsätzlich der Unternehmenseinsatz von Macs nicht oder nur bedingt empfehlenswert.