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Gefragt in Plauderecke von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi,

wenn man sich das mal auf dem http://de.guttenplag.wikia.com so anschaut, dann die Äußerungen von zu Guttenberg im Internet dazu liest, so drängt sich mir der Eindruck auf, der Mensch kennt seine eigene Arbeit nicht.

So als hätte sie jemand anderes geschrieben nur nicht er selbst.

So stümperhaft hab ich nicht mal in der Schule abgeschrieben.

Ich würde mal sagen, dass er sicher seinen Hut nehmen darf, wer so sehr mit Moral angibt und auf seiner Internetseite mit solchen Sprüchen wirbt:

"Verantwortung bedeutet vor allem Verpflichtung, Vertrauen und Gewissen"

"Poitik braucht klare Werte..."

"Richtschnur meines Handelns ist und war Prinzipienfestigkeit und Grundsatztreue"

dem bleibt eigentlich nichts anderes übrig.

Gruß Fabian

187 Antworten

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Beantwortet von rainberg Profi (14.9k Punkte)
@ Doktor_a.D

...bei Dir ist es offensichtlich, welcher Partei Du zumunde redest und das ist schade, zumal man sich in solchen Fällen neutral verhalten sollte.

Gruss
Rainer
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Beantwortet von miboba Mitglied (924 Punkte)
Eigentlich wollte ich nichts mehr zu diesem Thema schreiben aber mir geht es wie Herrn Guttenberg und neue Erkenntnisse lassen mich die Situation neu bewerten und meine Entscheidung hat sich geändert.

Es ist auch klar, dass man einen Beschuldigten erst mal suspendiert, aber das kann man ja gleich machen, da muss man nicht einen Tag vorher irgendwas von „keine Vorverurteilung“ faseln und ihn dann doch auf öffentlichen Druck hin, nicht mal 24 Stunden später vom Amt entheben.


Hierzu eine Aussage von Marine-Inspekteur Axel Schimpf (gefunden bei www.welt.de:

Ich will das wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu sehr
präzisieren. Es ist aber tatsächlich so, dass uns an diesem Tag zur Kenntnis
gebracht wurde, dass völlig neue weitere Vorwürfe zu möglichen Verfehlungen
vorliegen. Das führte uns zu der Bewertung, dass die Situation immer
komplexer wird und jederzeit eskalieren könnte, ohne dass wir einschätzen
konnten, was noch alles über Schiff und Besatzung ausgekippt werden könnte.
Aufgrund der massiven Anfeindungen, denen sich der Kommandant
ausgesetzt sah, war es unsere Pflicht, ihn bis zum Abschluss der Ermittlungen
von seinen Pflichten zu entbinden. Wenn man ein so komplexes System wie ein
Segelschiff führen muss, ist es wichtig, dass man den Kopf freihat.


Wenn ich Fabians Aussagen richtig deute, ist ihm ein Minister, der trotz neuer Erkenntnisse an seinem Standpunkt festhält und diesen auf Biegen Brechen durchdrückt lieber als ein Minister, der lernfähig ist und sich neuen Erkenntnissen nicht verschließt?

Um kritikfähig zu sein, sollte man wenigstens den Ablauf kennen: Eine Soldatin stürzt tödlich vom Mast des Bundeswehr-Vorzeigeseglers / ein Fressen für die Presse / die Gerüchteküche kocht / Spekulationen über den Schuldigen noch und nöcher / Merkel schaltet sich ein und fordert rasche Aufklärung / Merkel nimmt Bundeswehr in Schutz / Guttenberg spielt den Entscheidungsträger und entlässt den Kapitän, ohne auch nur ein Wort mit ihm geredet zu haben / Empörung, Kritik am Minister / Merkel nimmt nun Guttenberg in Schutz usw.


Lerne erst einmal den Unterschied zwischen Suspendierung und Entlassung, dann können wir weiter diskutieren.

Das hat nichts mit Vorverurteilung von "Den Guttenberg-Kritikern" zu tun, wie es vielleicht Deiner schwarz-weißen Lagerdenke entspringt, sondern damit, wie der Herr Minister mit seinen Soldaten umgeht.


Ich habe nur gesagt, dass die Guttenberg-Kritiker eine Suspendierung mit einer Vorverurteilung gleich setzen. Ich habe auch schon zugegeben, dass Herr Guttenberg angeklagt werden soll, wenn er gegen Gesetze verstossen hat. Dass er für seine Doktorarbeit Teile abgschrieben hat ist ja auch ein Fakt und seine unglückliche Figur bei der "Aufklärung" leugnet wohl auch niemand aber deswegen alles, was er jemals gemacht hat negativ auszulegen weigere ich mich.

Deswegen sage ich auch mit ruhigem Gewissen: Für mich gibt es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau. Für Dich auch, Berlina?
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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi @Doktor_a.D,,

ich fasse mal kurz ein paar Beiträge von mir zusammen. Die Wehrpflicht abzuschaffen ist nicht wirklich eine der Grundforderungen der CSU noch der CDU gewesen im Gegenteil. Herr zu Guttenberg hat es auch noch selber gesagt „mit mir nicht“ um dann schon wieder ganz schnell seine Meinung um 180 Grad zu drehen. Nicht weil er davon überzeugt wurde sondern weil er aus Sparzwängen heraus dazu gezwungen wurde (Und handwerklich scheint das auch noch nicht so gut gelaufen zu sein, wenn man ihm jetzt schon wieder ein Jahr mehr Zeit geben muss um die geforderte Summe einsparen zu können).
Jetzt kann man sagen, er hat es aber schlussendlich gemacht, wenn auch nicht aus politischer Überzeugung aber er hat gehandelt. Auch das stimmt und endlich wurde das mal gemacht. Aber das ist die ganz normale Arbeit eines Ministers, das als herausragende Leistung anzusehen, die seine ganzen, hier im Einzelnen aufgeführten Verfehlungen rechtfertigt finde ich unverständlich.

@ Miboba,

Wenn ich Fabians Aussagen richtig deute, ist ihm ein Minister, der trotz neuer Erkenntnisse an seinem Standpunkt festhält und diesen auf Biegen Brechen durchdrückt lieber als ein Minister, der lernfähig ist und sich neuen Erkenntnissen nicht verschließt?

Da deutest du falsch, „der denkende Mensch ändert seine Meinung“ aber bei Herrn zu Guttenberg gehört das zum System, erst mal schnell eine klare Ansage (daher ja auch der Ruf er würde Klartext reden) dann schaut er sich die Fakten und Umfragen an und schaut wie er am besten sein Fähnchen in den Wind hängen kann und dann wird die erste Aussage um 180 Grad gedreht und das Gegenteil behauptet (Beispiele dazu genügend in diesem Thread).

Wie gesagt ist die Suspendierung (also eine vorübergehende Beurlaubung) ein völlig normaler Vorgang bei solch schweren Vorwürfen, warum dann zuerst „wir machen hier keine Vorverurteilung!“ und keine 24 Stunden später anscheinend dann doch. Eine sofortige Suspendierung wäre eine klare und völlig normale Vorgehensweise gewesen.

Also der Typ sagt in vielen Fällen immer zuerst das Gegenteil von dem was er dann tut und in einigen Fällen lügt er dann auch noch wie gedruckt. Das ist nicht Schwarz oder Weiß aber auf jeden Fall ziemlich nah am Schwarz.

@alle Guttenbergbeführworter,

um das hier mal abzukürzen, was hat er denn so viel mehr oder besser geleistet als viele seiner Kollegen, was eine solche Stilisierung zum Superminister rechtfertigt (außer sein Titel, sein Gehabe und sein Geld)?

Da habe ich immer noch nicht wirklich überzeugende Beiträge gelesen. Und ohne die wird es langsam müßig immer wieder gegen, „aber er macht doch gute Arbeit“, oder „wer noch nie in der Schule abgeschrieben hat werfe den ersten Stein“ … zu argumentieren.

Gruß Fabian
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Übrigens - da dürfte ich den ersten Stein werfen (nur dass es nicht der erste wäre): Ich habe es schon in der Schule abgelehnt, abzuschreiben. Das hatte ich einfach nicht nötig - im Zweifelsfalle stand ich lieber dazu, dass ich etwas nicht wusste!
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Beantwortet von miboba Mitglied (924 Punkte)
wir machen hier keine Vorverurteilung!“ und keine 24 Stunden später anscheinend dann doch.


Jetzt wird es mir endgültig zu dumm in diesem Kindergarten. Zum 3. und letzten Mal: Eine Suspendierung ist keine Vorverurteilung und wenn du es zum x-ten Mal wiederholst wird es dadurch auch nicht wahrer. Bei so einem blinden Hass kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Ansonsten verweise ich nur noch einmal auf das Interview mit dem Marine-Inspekteur, das natürlich von den Kritikern ignoriert wird, da dort die Suspendierung erläutert wird und man daraus keine Munition gegen Herrn Guttenberg geliefert bekommt.
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Beantwortet von
Vielleicht sollte sich mal jemand mit der Frage beschäftigen ob er ganz bewusst über sich und seine Fähigkeiten täuscht (lügt, betrügt) oder einfach nur unfähig ist zu erkennen, dass er genau das macht.

Gerne. Meine Meinung dazu: Ohne diese Selbsterkenntnis wäre er ein fremdgesteuerter Psychopat und/oder geistig umnachtet. Aber davon wollen wir ja nun nicht allen Ernstes ausgehen. Denn für die Anwendung einer Salamitaktik darf schon ein gewisses geistiges Potential angenommen werden. Wobei... dieses fürchterlich dummdreiste Herumlaborieren - in kleinen Scheibchen nur so viel zugeben, wie nötig - kann ich absolut nur als dumm bezeichnen. Hier fehlt mir jeglicher Bezug eines die Folgen vorausschauend erkennenden Intellekts. Dagegen verblasst selbst die selbst zugegebene Dummheit bezüglich dieser Doktorarbeit (mittlerweile nahezu als Randerscheinung wahrgenommen, sicherlich). Auch die Unkenntnis einer Taktik seiner Kanzlerin würde ich ihm nicht unterstellen. Seit die Spatzen von den Dächern etwas von einem zukünftigen Bundeskanzler pfeifen, klingeln bei der instinktiv die Glöckchen. Und so sitzt er nun folgerichtig auf dem als Schleudersitz bezeichneten Ministeramt der Verteidigung genau auf dem Stuhl, den man leicht zum wackeln bringen kann. Das weiß er auch. Wenn ich mir jedoch seinen Werdegang zum Popstar Revue passieren lasse, möchte ich auch nicht ausschließen, dass der Mann dermaßen von sich selbst geblendet sein muss, dass es schon wieder an Naivität grenzt: Nur einem zu Guttenberg vertraut man ein solch schwieriges Amt an, der packt das richtig an. Daß der Star Kraft seiner taktisch benutzten medialen Wirksamkeit vielleicht einfach nur ein zeitlich begrenzter Auswechselspieler sein könnte (gestern Finanzen, heute Verteidigung, morgen Entwicklungshilfe...) - kann er, können seine Anhänger das wirklich glauben?

Wie dem auch sei, es ist hierzulande Narrenzeit: Ich bin für den Amtserhalt des Guttenberg als Verteidigungsminister in der Kasperleskoalition! Nach außen eine medial wirksame Frisur, dahinter/darüber (wie man's nimmt) die eigentliche Strippenzieherin und im Hintergrund das Heer der Einflüsterer und Arbeitstiere, sorry: Staatssekretäre und fachlich qualifizierte Beamte. Ein Land wie Lybien kann uns dafür nur beneiden...
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Beantwortet von
Lerne erst einmal den Unterschied zwischen Suspendierung und Entlassung

Absolut Miboba, das war von mir zwar richtig gemeint, aber schlicht nachlässig geschrieben. Ich BITTE um Verzeihung!

dann können wir weiter diskutieren.

Dann darf ich davon ausgehen, dass ansonsten der geschilderte Ablauf den Tatsachen entspricht?

Deswegen sage ich auch mit ruhigem Gewissen: Für mich gibt es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau. Für Dich auch, Berlina?

Ich bin weder ein Befürworter Deiner Farbenlehre und schon gar nicht der "Anhänger" von irgendwelchen Parteien oder Personen, sondern nehme aus meinen, persönlichen Gründen Stellung zu einer Entwicklung, die ich nicht für gut halte. Falls es Dir entgangen sein sollte: Ich betrachte diese Entwicklung nicht ausschließlich personenbezogen.
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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi,

nur kurz ein Link um zum Verständnis beizutragen, dass Herr zu Guttenberg kein Kavaliersdelikt wie Abschreiben in der Schule begangen hat:

offenerbrief.posterous.com/causa-guttenberg-offener-brief-von-doktorande

Gruß Fabian
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Beantwortet von
Verständnisfrage: Bin ich da jetzt alleine, wenn mich die Meinung von Doktorandinnen und Doktoranden nicht interessiert ?
"Gute Antwort" meinten Immerhin 2 Mitglieder !

Danke
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Beantwortet von
Guttenbergs "Dr. Arbeit" scheint von Anfang an unter einem "besonderen" Stern zu stehen:

CSU-naher Professor genehmigte Guttenberg-Promotion "ausnahmsweise"

Voraussetzung für Guttenbergs Doktorarbeit: Fürsprache aus dem eigenen Lager, inklusive Sonderkonditionen:

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nur mit der Ausnahmegenehmigung eines CSU-nahen Professors an der Universität Bayreuth promovieren dürfen. Dies erfuhr der Tagesspiegel aus Fakultätskreisen. Wie es hieß, sei Guttenbergs juristisches „Prädikatsexamen“, mit dem er auch in seinem Lebenslauf warb, nur ein sogenanntes „kleines Prädikat“ mit der Note „befriedigend“ im „unteren Bereich“. Mit einer solchen Examensnote sind juristische Promotionen nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Guttenberg lehnte eine Stellungnahme dazu ab. (Der Tagesspiegel)

Dafür meldet man sich im schwarzen Lager zu Wort - mit ganz neuen Tönen:
Es wird einsam um Dr. Googleberg
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